“Oftmals galoppiert es hinfort und ich muss es wieder einfangen. Ich muss es wieder zähmen, mein wildes Pferd.”
Nach anstrengenden Intervalltrainings, langen Läufen oder gar Ultra-Wettkämpfen ist Regenerationszeit für den Körper extrem wichtig. Denn der Körper braucht auch mal Ruhe, verringerte Trainingsumfänge, alternative Bewegung und ausreichend Zeit, sich zu erholen. Doch was ist mit dem Kopf, dem inneren Bewusstsein? Braucht der Geist auch Regenerationszeit?
Ich möchte gelassener sein und die Dinge (vor allem mich selbst) nicht so furchtbar wichtig nehmen. Mein Geist braucht Erholung. Nicht nur vom Laufen, auch vom Alltag, der Arbeit, dem oftmals viel zu hektischen Leben in unserer Gesellschaft und den alltäglichen Strapazen. Diese Erholung kann ein schöner Tag in der Natur, im Garten oder ein Ausflug mit der Familie sein. Doch gerade durch Meditation kann man geistige Regeneration und Entspannung üben und erlangen.
Täglich versuche ich an mir zu arbeiten. Ich versuche mir bewusst zu machen, wenn ich eine schlechte körperliche Haltung habe, aufgeregt, wütend oder hektisch bin. Immer wieder gibt es Situationen, in denen ich im Nachhinein lieber anders reagiert hätte. Früher war das zwar öfter der Fall als heute, doch möchte ich besser darin werden, Ruhe zu bewahren, gelassener zu sein und die Dinge (vor allem mich selbst) nicht so furchtbar wichtig zu nehmen. Nicht immer gelingt mir mein Vorhaben, doch ich arbeite weitere daran. Die Meditation und die Kampfkunst, die ich seit über 11 Jahren praktiziere und lehre, helfen mir dabei.
Schon vor vielen Jahren habe ich begonnen Bücher über Meditation zu lesen und diese auch sporadisch auszuüben. In der letzten Zeit meditiere ich wieder öfter. Manchmal fehlt mir aber einfach die Zeit oder ich nehme mir sie nicht. Auch hier muss ich offenbar besser werden.
Bei der Meditation ist meine Aufmerksamkeit auf mich selbst gerichtet. Ich höre in diesem Augenblick in mich hinein. Auch beim Laufen und als Sportler ist dies enorm wichtig. Welche wichtigen Signale über meinen Gesundheitszustand und mein Wohlbefinden sendet mir mein Körper? Was fange ich mit diesen Informationen an? Durch Meditation im hier und jetzt sein. Den Augenblick ganz bewusst zu erleben. Vergangenheit und Zukunft existieren nicht, solange das wilde Pferd nicht ausbricht. Dann muss es gezähmt und wieder auf den rechten Pfad gebracht werden.
Das wilde Pferd zähmen
Oftmals galoppiert mein Pferd bei der Meditation hinfort und ich muss es wieder einfangen. Ein kleiner Gedanke lenkt mich ab und schickt meinen Geist auf abwegige Pfade. Wie ein wildes Pferd springt er herum. Manchmal merke ich dies schnell und manchmal erst nach einigen Sekunden oder gar Minuten. Schule deine Achtsamkeit!
An manchen Tagen gelingt mir die Meditation sehr gut und manchmal ist mein Pferd so wild, dass ich es kontinuierlich einfangen und zähmen muss. Manchmal lenken mich bereits leise Geräusche ab und an anderen Tagen gelange ich in einen Zustand tiefer Entspannung. Ganz bewusst und langsam Einatmen und Ausatmen. Bereits 20 Minuten können eine große Wirkung erzielen.
Durchhaltewillen, innere Stärke, Ausdauer, Fokussierung: Ultra-Laufen und Meditation machen beide geistig und innerlich stark. Die Atmung ist bei der Meditation und beim Laufen wichtig. Eine tiefe und gleichmäßige Atmung.
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Ich gehe dann mal in den Garten.
Ihr wisst schon… meditieren!