Am 30.01.2016 fand in Rodgau in Hessen der 17. 50 km-Ultramarathon des RLT Rodgau statt. Das der Rodgau-Ultramarathon ein beliebter Lauf ist, zeigte auch der Teilnehmerrekord von 960 gemeldeten Startern aus über 20 Ländern. Davon finishten letztendlich 620 Teilnehmer die Gesamtdistanz über 50km und auch „Der Tobi“ von trailgefluester.de kann sich nun zu den Rodgau-Finishern zählen.
Mein erster Start beim Rodgau Ultramarathon war 2014. Das war so ziemlich genau fünf Monate nach dem ich mit dem Laufen angefangen hatte. Damals nahm ich mir die Distanz von 30 Kilometern vor. Für mich zu diesem Zeitpunkt als nicht gerade trainierter Läufer und X-Large Runner eine echte Herausforderung. Trotzdem schaffte ich es irgendwie mich über diese Distanz ins Ziel zu schleppen. 2015 wollte ich eigentlich mehr, Rückenprobleme und wohl auch der Kopf ließen mich erneut „nur“ 30km zurücklegen. 2016 musste nun das Finish her. Diesmal mit der Gewissheit, dass ich eine so lange Strecke nun schon ein paar mal zurückgelegt hatte.
Am 30.01.2016 war es dann soweit und um 10:00 Uhr fiel der Startschuß in Rodgau. Gemütlich wie ich bin, wurde ich bald von dem meisten Läufern überholt und fand mich recht schnell am Ende des Feldes wieder. Das ist in Rodgau aber sowieso kein Problem, legt man doch 10 mal eine 5km Runde zurück und wird immer wieder überholt. Der Führende Läufer „Benedikt Hoffmann“ von der TSG Heilbronn überrundete mich bereits in meiner zweiten Runde. Er gewann den Lauf nach unglaublichen 2:57:26 Stunden und verbesserste den alten Rekord von Florian Neuschwander aus dem Jahr 2014. Es dauerte nicht lange und auch „Tinka Uphoff“ überrundete mich zum ersten mal. Sie erreichte das Zeit nach einer Zeit von 3:32:41 Stunden, gewann bereits zum zweiten mal und verbesserte damit ebenfalls den Rekord. Glückwunsch für diese Klasse Leistungen.
Langsam und gemütlich zog ich weiter meine Runden. Alle 5km kann man sich auf freundliche Helfer am Verpflegungstand und jede Menge Auswahl bei Getränken und Essen freuen. Hier mal einen Dank an die Orga und die vielen Helfer. Der Lauf in Rodgau ist ein absolutes Vorzeigeevent in Sachen Organisation und Freundlichkeit.
Für mich lief es weiterhin gut. Ich fühlte mich super und spulte weiter meine Kilometer ab. Auch nach 30km fühlte ich mich nicht ausgelaugt. Meine Frau schickte mir eine Nachricht und fragte „wie es läuft“. Es war abgemacht, dass ich mich melde und ihr sage, ob es sich lohnt mit unseren beiden Kids (5 und 8 Jahre) zum Ziel zu kommen. Schließlich waren es 40 Minuten Anfahrt, heftiger Wind und Regen laut Wetterbericht angesagt. Ich schrieb ihr schnell zurück, dass alles okay ist, sie aber nicht zum Ziel kommen sollen. Mit zwei Kindern im Zielbereich würde das für sie sicherlich kein Spaß werden.
Erst bei Kilometer 40 und noch zwei zu laufenden Runden ließen die Kräfte dann nach. Jetzt bekann es heftiger zu regnen und ich war trotzt Regenjacke komplett nass. Von innen kühlte mich jede Menge Schweiß und von außen prasselte Regen auf mich hinab. Was soll es dachte ich mir. Der Regen ist wohl das kleinere Problem, meine Beine wurden langsam immer schwerer. Aber auch das stellte im Bezug auf meine Motivation kein wirkliches Problem dar, denn Ich wollte dieses Finish!
Die Aussicht auf das Marathon-Schild bei 42,195 gelaufenen Kilometern und ein liebevoller Zettel von meiner Frau (Aufschrift „Diesmal packst du es!“) spornten mich weiter an. Ich legte eine auf dieser Runde eine kurze Gehpause ein und erholte mich etwas. Nach der neunten gelaufenen Runde und zurückgelegten 45 Kilometern war mir sicher das Ding zu finishen.
Kaum hatte ich die letzte Runde begonnen, hörte ich „Papa“-Rufe aus dem Wald. Fast wäre ich vorbei gerannt (wenn man das noch „rennen“ nennen konnte) Meine Frau war doch mit den Kids gekommen und sie feuerten mich an. Das gab mir nochmal Kraft. Auf der letzen Runde bedankte ich mich noch bei allen Helfern und kurz vor dem Wendepunkt bei den Helfern am Musik-Zelt, die uns die ganze Zeit mit Musik anspornten. Nach 50 Kilometern konnte ich als einer der letzen Läufer mit meinen Kindern über die Ziellinie laufen. Die Zeitnahme war längst abgebaut, keine Fotografen und keine jubelnden Menschenmassen waren mehr zu sehen. Das alles spielte aber überhaupt keine Rolle. Liefen doch meine beiden Kinder mit mir ins Ziel ein. Und ein kleines Finisher-Foto gab es auch noch dank meiner Frau.

Der Zieleinlauf beim 50km Ultramarathon in Rodgau. Auch meine Kinder hatten sichtlich Spaß.
Fazit: Der Lauf in Rodgau ist ein tolles Event und dank der 5km Runden auch für Ultra-Einsteiger zu empfehlen. Allerdings muss man vom Kopf her stärker sein, hat man doch jede Runde die Option einfach auszusteogen und in der Turnhalle warme Würstchen zu essen und ein alkoholfreies Bier zu trinken… Dieses Jahr war das für mich keine Option. Schauen wir mal, wie es 2017 läuft. Bis dann, beim 18. 50 km-Ultramarathon des RLT Rodgau am Samstag, den 28.01.2017.
Weitere interessante Laufberichte zum Rodgau Ultramarathon 2016
- Ein Lauf nach Plan beim Rodgau50-Ultramarathon | ultramarathonblog.de
- Rodgau Ultramarathon 2016 | trailrunnersdog.de
- Rodgau 50 km Ultramarathon – meine erfolgreiche Streckenpremiere 2016 | runningmunich.de
- Mit Wind und Regen gewürzte 50 Kilometer | marathon4you.de
Bist du auch beim Rodgau Ultramarathon 2016 am Start gewesen?
Wie ist es für dich gelaufen?
Hi Tobi,
danke für die Verlinkung. 🙂
Ein bisschen Familien-Doping wirkt echte Wunder. Find ich auch immer wieder super.
Hallo Benni, es ist wirklich nochmal eine Aufmunterung, wenn die eigene Familie unverhofft zur letzten Runde ans Ziel kommt. Das gibt nochmal Kraft und spornt an 🙂 LG der Tobi.
Hallo Tobi,
Glückwunsch zum Finish in Rodgau! Mit den Kindern ins Ziel einlaufen ist bestimmt toll 🙂
Danke für die Verlinkung, wie es mir erging hast du ja bestimmt gelesen 😉
Hallo Sascha, vielen Dank und auch dir Gratulation zu deinem Finish in Rodgau.
Auch weiterhin gute Läufe! LG der Tobi.